More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation (Sustainability, 2024)

7. Juni 2024

Der Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und Dr. Barbara Zeschmar-Lahl zum Thema „More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — Need for Regulation“ ist in der Sonderausgabe von Sustainability: Resources and Waste Management erschienen (Sustainability 2024, 16 (12), 4891).

Wie in unserer „Kritischen Bestandsaufnahme“ (Sustainability 2024, 16 (9), 3854) dokumentiert, ist die bisherige Erfolgsbilanz der PVC-Industrie bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit von PVC-Kunststoffen nicht überzeugend, auch wenn die Industrie das anders sieht. Es stellt sich daher die Frage, ob der Gesetzgeber in Europa oder auf nationaler Ebene eingreifen sollte.

In diesem Beitrag zeigen wir, dass keines der derzeit praktizierten Abfallentsorgungsverfahren (mechanisches Recycling, energetische Verwertung) über ausreichende Kapazitäten verfügt, um die zusätzlichen PVC-Mengen, die zukünftig aus dem Bestand in die Abfallwirtschaft gelangen werden, aufzunehmen. Daher besteht die einzige Lösung für die heutigen PVC-Abfälle und insbesondere für das Bestandsproblem, das auf die Abfallwirtschaft zukommt, in der getrennten Erfassung und Entsorgung von PVC. Das chemische Recycling und die Monoverbrennung haben das Potenzial, das Bestandsproblem in Zukunft zu lösen. Dies erfordert jedoch den Bau von getrennten Erfassungs- und Industrieanlagen, die im Falle des chemischen Recyclings technisch gesehen zwei Stufen benötigen, um das Chlor als HCl im Voraus abzutrennen.

Das Schaffen einer Anlageninfrastruktur, mit der PVC verarbeitet werden könnte, würde die anderen Teile der Abfallwirtschaft massiv von Chlor entlasten. Dazu VinylPlus/EuPC: „Die europäischen PVC-Hersteller, -Verarbeiter und -Verwerter wären mehr als bereit, die Abfälle zu verarbeiten, wenn es effiziente logistische Systeme gäbe, um die Abfälle zu ihnen zu bringen“, und sie „würden es begrüßen, wenn diese getrennte Erfassung obligatorisch würde.“

Nun ist Brüssel am Zug.

Unten finden Sie einen Link zum Download dieses und des vorhergehenden Beitrags sowie zur Sonderausgabe mit weiteren interessanten Beiträgen.

 

 

Sustainability 2024, 16 (12), 4891
Sustainability 2024, 16 (9), 3854
Sustainability: Special Issue

More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — A Critical Inventory (Sustainability, 2024)

9. Mai 2024

Der Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und Dr. Barbara Zeschmar-Lahl zum Thema „More than 30 Years of PVC Recycling in Europe — A Critical Inventory“ ist in der Sonderausgabe von Sustainability: Resources and Waste Management erschienen (Sustainability 2024, 16, 3854).

PVC ist der Massenkunststoff, dem die vielfältigsten und mengenmäßig größten Mengen an Additiven zugesetzt werden. Das macht PVC schwer verwertbar. In den 1980er Jahren kündigte die PVC-Industrie an, die Nachhaltigkeit des Materials durch stoffliches Recycling zu verbessern. Doch nach drei Jahrzehnten ist das Recycling-Ergebnis eher dürftig. Der größte Teil der PVC-Abfälle in Europa wird immer noch in Müllverbrennungsanlagen entsorgt. Die vielen Versuche, den Chlorkreislauf durch Müllverbrennung zu beenden und parallel dazu das chemische Recycling auszubauen, waren nicht erfolgreich. Die Hauptgründe dafür sind die Menge und Vielfalt der Zusatzstoffe, Altchemikalien (Legacy-Additive) und wirtschaftliche Interessen.

Ende 2023 hat die Europäische Chemikalienagentur ECHA auf Ersuchen der EU-Kommission einen „Investigation Report“ zu PVC vorgelegt. In einem weiteren Beitrag analysieren die Autoren, welche regulatorischen Konsequenzen aus ihrer Sicht zu ziehen sind. Dieser Beitrag befindet sich derzeit im Review-Verfahren und kann auf preprints.org eingesehen und kommentiert werden.

Unten finden Sie einen Link zum Download des Beitrags, zur Sonderausgabe mit weiteren interessanten Beiträgen und zum zweiten Beitrag.

 

 

Sustainability 2024
Sustainability: Special Issue
2. Beitrag auf preprints.org

SAICM post-2020: Abschlussbericht veröffentlicht (UBA-Texte 78/2024)

30. April 2024

Ende September 2023 hat die Weltchemikalienkonferenz (ICCM5) mit der Verabschiedung des „Global Framework on Chemicals“ (GFC) über das Folge-Rahmenwerk für SAICM entschieden. Das GFC hat den weltweiten nachhaltigen Umgang mit Chemikalien über deren gesamten Lebenszyklus inklusive daraus hergestellter Produkte und Abfälle zum Ziel. In dieser Studie wurden Indikatoren unter Nutzung des Konzepts der Nachhaltigen Chemie erarbeitet. Zu diesem Zweck wurden etablierte Indikatoren auf ihre Anwendbarkeit durchsucht und anhand Kriterien charakterisiert. Die Kriterien berücksichtigen u.a. Relevanz, Eindeutigkeit, Messbarkeit und Verfügbarkeit von Daten sowie wichtige Kriterien der Nachhaltigen Chemie.

Auftragnehmer waren die N3 Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner, Voerde (Projektleitung), und das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), Wuppertal, sowie im Unterauftrag die BZL GmbH und die Akademie Dr. Obladen, Berlin. Ende April 2024 ist der Abschlussbericht zum Projekt auf der Webseite des Umweltbundesamtes veröffentlicht worden:

Friege H., Heidbüchel E., Zeschmar-Lahl B.: Nachhaltigkeitsindikatoren für Chemikalienmanagement. Beiträge zu anstehenden Entwicklungsarbeiten im neuen Global Framework for Chemicals. Herausgeber: Umweltbundesamt.

 

Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle (Müll und Abfall, 2024)

19. April 2024

Der aktualisierte Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und seinen beiden Co-Autoren zum Thema „Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle“ ist in der Fachzeitschrift Müll und Abfall 4, 2024, erschienen.

Die Herstellung neuer Kunststoffartikel ist immer anspruchsvoller geworden, was die Polymere, aber auch die Additivrezepturen betrifft. Kann das Recycling von gemischten Verpackungskunststoffen den heutigen Anforderungen an neue Produkte überhaupt gerecht werden? Wir halten dies für illusorisch. Eine ehrliche Bewertung der Leistung des Post-Consumer (PC)-Recyclings von Kunststoffverpackungen (verkaufte Verpackungen vs. Rezyklate in neuen Produkten) für Deutschland zeigt: Das Ergebnis der quantitativen stofflichen Verwertung ist eher mager (vielleicht 20 %) und die recycelten Produkte sind von minderer Qualität. Aufgrund der überwältigenden Datenlage zu gefährlichen Stoffen („legacy additives“) in Kunststoffrezyklaten empfehlen wir, diese nicht mehr in verbrauchernahen Produkten (Kinderspielzeug, Lebensmittelkontaktmaterialien/-verpackungen, Innenraumprodukte, Textilien usw.) einzusetzen.

Unten finden Sie einen Link zur Bestellmöglichkeit beim Erich Schmidt Verlag.

 

 

Müll und Abfall 4, 2024

Wienerberger veröffentlicht kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023

 

Quelle: Dma wb, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

25. März 2024

Seit mehreren Jahren beraten wir die Wienerberger AG bei der Weiterentwicklung ihres Nachhaltigkeitsmanagements. Dazu zählt auch die wissenschaftliche Beratung bei der Erstellung des Berichts über die nichtfinanzielle Leistung gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) und der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach GRI-Standard; so auch beim kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023. Dieser steht seit dem 25. März 2024 auf der Webseite von Wienerberger zum Download bereit.

 

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2023
GESCHÄFTS- & NACHHALTIGKEITSBERICHT 2023
Microsite Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023

Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle (BKAWE, 2024)

8. Februar 2024

Der Beitrag von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl und seinen beiden Co-Autoren zum Thema „Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle“ ist im Tagungsband zur Berliner Konferenz Abfallwirtschaft und Energie – „Abfallwirtschaft und Energie 1“ – im TK-Verlag erschienen.

Unter Verweis auf aktuelle Untersuchungen und wissenschaftliche Publikationen sprechen sich die Autoren darin dafür aus, die Verwendung von post-consumer-Rezyklaten (aus Verpackungen oder technischen Produkten) für die Herstellung von Produkten mit direktem Kontakt zu Menschen bis auf weiteres einzustellen. Dies gelte insbesondere für Kinderspielsachen, Food Contact Material (FCM)/Verpackungen, Indoor-Produkte und Kunstfasern.

Verpackungen sollten besser unvermischt über erweiterte Pfand- und Bringsysteme kontrolliert erfasst und einem hochwertigen stofflichen Recycling zugeführt werden (closed loop, gleiche Produktarten wie PET-Flaschen zu PET-Flaschen, PET-Schalen zu PET-Schalen).

Die bestehende getrennte Sammlung von Leichtverpackungen könnte mittelfristig in eine trockene Wertstoff-Sammlung umgewandelt werden, um z.B. auch bisher stofflich nicht oder schwer recycelbare Kunststoffe (z.B. technische Kunststoffprodukte) einzubeziehen und für das chemische Recycling bereit zu stellen.

Unten finden Sie einen Link zur Bestellmöglichkeit für den Tagungsband sowie die Präsentation auf der Tagung auf Deutsch und Englisch.

 

 

Abfallwirtschaft und Energie 1 (2024)
Präsentation (DE)
Präsentation (EN)

Antriebswende: Chemische Energien (2023)

31. Dezember 2023

Im Dezember 2023 ist das vom baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann herausgegebene Buch „Antriebswende“ im Molino-Verlag erschienen. Unser Experte für innovative Kraftstoffe, Prof. Dr. Uwe Lahl, hat das Kapitel „Chemische Energien“ beigesteuert.

Leider hat sich im Text auf Seite 71 der Fehlerteufel eingeschlichen. Im „Fazit Effizienz“ muss es heißen:

Die Flächeneffizienz ist ein „pro“ für das ICE. Hingegen ist die Antriebseffizienz das zentrale »pro«, was für das BEV spricht.

Abkürzungen:
ICE = Internal Combustion Engine (Pkw mit Verbrennungsmotor)
BEV = Battery Electric Vehicle (Elektroauto mit Batterie)

 

 

 

 

Molino-Verlag

NanoDialog der Bundesregierung: Bericht zur Abschlusskonferenz erschienen

18. Dezember 2023

Am 22. und 23. Juni 2023 kamen in Berlin internationale Expertinnen und Experten zu einer zweitägigen Konferenz unter dem Motto How the world deals with materials at the nano scale zusammen. Diese Konferenz bildete den Abschluss des NanoDialogs der Bundesregierung. Dieser international einzigartige Stakeholder-Dialog zu Chancen und Risiken von Nanotechnologien wurde damals von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl, Leiter der Abteilung Immissionsschutz und Gesundheit, Anlagensicherheit und Verkehr, Chemikaliensicherheit im Bundesumweltministerium, und Matthias Machnig, damals Staatssekretär im BMU (heute BMUV), initiiert und vom Bundesumweltministerium über viele Jahre erfolgreich fortgeführt.

Der Konferenzbericht wurde nun in deutscher und englischer Sprache auf der BMUV-Webseite veröffentlicht. Die Berichte können Sie über die Links unten herunterladen.

 

DOWNLOAD Konferenzbericht
DOWNLOAD Conference report

Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle

30. Januar 2024

Prof. Dr. habil. Uwe Lahl, Senior Expert für das chemische Recycling von post-consumer-Kunststoffabfällen, hält auf der Berliner Konferenz Abfallwirtschaft und Energie einen Vortrag zum Thema „Kunststoffrecycling und gefährliche Stoffe – Risk Cycle“ und nimmt an der anschließenden Podiumsdiskussion zur „Zukunft der Kreislaufwirtschaft“ teil.

Den Programmflyer können Sie über den Link unten herunterladen.

 

DOWNLOAD Programmflyer

SAICM post-2020: 7th Green and Sustainable Chemistry Conference, Dresden

Mai 2023

Der beim Umweltbundesamtes (Dessau) angesiedelte deutsche SAICM Focal Point will mit diesem Projekt, das Anfang 2020 gestartet ist, einen zukunftsweisenden Beitrag zum „Sound Management of Chemicals and Waste“ (SMCW) leisten, und zwar durch die Entwicklung von Indikatoren und Meilensteinen zur Unterstützung der konkreten Zielerreichung im Rahmen des Konzeptes der nachhaltigen Chemie.

Auftragnehmer sind die N3 Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner, Voerde (Projektleitung), und das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), Wuppertal, sowie im Unterauftrag die BZL GmbH und die Akademie Dr. Obladen, Berlin.

Am 22.5.2023 wurden wichtige methodische Ansätze und Ergebnisse des Vorhabens auf der 7th Green and Sustainable Chemistry Conference in Dresden einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt, und zwar in der Session 1: Sustainable Chemistry – A bigger picture 1/2:

  • Henning Friege, Barbara Zeschmar-Lahl, Esther Heidbüchel, Christopher Blum: An overview of appropriate indicators of waste aspects for measuring sustainability in international chemicals management.
  • Esther Heidbüchel, Henning Friege, Barbara Zeschmar-Lahl, Christopher Blum: An overview of appropriate indicators of financial and economic aspects for measuring sustainability in international chemicals management.

Mehr zum Projekt und zum Hintergrund auf den Seiten des Umweltbundesamtes:

 

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